Polizeiseelsorge

Der leitende Landespfarrer für Polizeiseelsorge, Dietrich Bredt-Dehnen mit einem Trainer während eines Amoktrainings. Quelle: Polizei NRW

Mit Schweigepflicht und auf allen Ebenen

Nicht nur zum Schutz der Seelen von betroffenen Beamten – auch zum Schutz der Bevölkerung, die sich stabile und souveräne PolizeibeamtInnen wünscht, möchte die Polizeiseelsorge solidarisch, aber auch kritisch unterstützen und begleiten. Sie arbeitet frei von der innerdienstlichen Hierarchie. Sie ist unabhängig von den innerbehördlichen Strukturen der Polizei und bietet somit einen wertvollen Schutzraum.

Die Pfarrerinnen und Pfarrer haben dadurch Zugang zu allen hierarchischen Ebenen. Vor allem aber unterliegen sie der absoluten Schweigepflicht und haben keinen Strafverfolgungszwang wie die BeamtInnen! Das ist ein großer Vorteil und ebnet den Weg für viele Polizisten, sich dem Gesprächsangebot der Polizeiseelsorge zu öffnen.

Polizeiseelsorge steht allen Mitarbeiter/innen aus Vollzug und Verwaltung offen und berührt zugleich auch alle Phasen polizeilicher Arbeit. Polizeiseelsorger haben in der Regel eine Ausbildung im psychosozialen Bereich und in Krisenintervention, einige sind auch als Coach und Supervisor qualifiziert oder sind Fachberater/innen für Psychotraumatologie.

Lesen Sie dazu auch unsere Satzung.

Polizeiseelsorge bedeutet:

– oft unspektakuläre Arbeit
Besuche auf Wachen und Dienststellen; Alltagsbegleitung im Streifenwagen oder bei physisch wie psychisch schweren Einsätzen (z.B. Demonstrationen oder Großveranstaltungen wie Fußballspiele); berufsethischer Unterricht in der Aus- und Fortbildung der Polizei, besondere Seminare wie zum Beispiel die „Überbringung einer Todesnachricht“ und auch Büroarbeit.

– Arbeit im Verborgenen
Seelsorgliche Gespräche, Beratungen, Seelsorge. Begleitungen in Stresssituationen wie auch in persönlichen und privaten Krisen, von denen nur die Betroffenen selber wissen. Beistand auch bei Suizidgefahr.

– und mit ganz existenziellen Themen
Tod, Trauer, Leid, schwere Schicksale, Gewalt; all den Dingen, denen die Polizei in ihrem Dienst begegnet.

Darüber hinaus lädt die Polizeiseelsorge regelmäßig zu besonderen Gottesdiensten und Einkehrtagen ein. Je nach Kirchenzugehörigkeit führen die Pfarrerinnen und Pfarrer für Angehörige der Polizei Trauungen, Taufen und Beerdigungen durch und stehen selbstverständlich auch in persönlichen Gesprächen für Fragen des Glaubens zur Verfügung.

Die Arbeit der Polizeiseelsorge ist oft ganz unspektakulär: Gespräche am Rande des Dienstalltags. Hier der Landespolizeiseelsorger und Diözesanbeauftragte der Polizeiseelsorge im Erzbistum Köln, Rainer Dürscheid, mit zwei Beamtinnen des Polizeipräsidiums Köln.

Rainer Dürscheid im Gespräch mit zwei Polizistinnen
Die Zusammenarbeit zwischen evangelischer und katholischer Polizeiseelsorge funktioniert gut. Quelle: Polizei NRW

Polizeiseelsorge ist

  • ein kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Polizei.
  • ein Angebot für alle Mitarbeitenden der Polizei.
  • nicht gebunden an die Religionszugehörigkeit der/des Betroffenen.
  • eigenständig und unabhängig von der innerbehördlichen Struktur.
  • ausgerichtet auf die besonderen Belastungen und ethischen Anforderungen des Polizeiberufs.

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